Samstag, 10. Februar 2007

Ikonografie >>> Symbolik der Früchte

Ikonographie leitet sich von den griechischen Wörtern eikon" Bild" und graphein "schreiben" ab. ....
In der bildenden Kunst auftretende Früchte sollten auf ihren Symbolgehalt hin untersucht werden, wobei berücksichtigt werden sollte, dass Symbole durchaus mehrdeutig sein können und nicht alle Früchte in der Kunst unbedingt "traditionell" symbolisch aufgeladen sind, oder so verstanden werden wollen. Hier nun ein paar traditionelle Lesarten für Fruchtsymbole mit abendländisch, christlichen Hintergrund.

Ananas - "Ende des 15. Jahrhunderts brachte Columbus einige dieser außergewöhnlichen Früchte mit nach Europa. Nicht nur in England war man voller Bewunderung für diese bis dahin unbekannte Frucht. Als exotische Rarität wurde sie teuer gehandelt und bald zum Symbol für Wohlstand und Gastfreundschaft." (http://www.mdr.de/mdr-garten/2460418.html)

"Apfel, seit der Antike Symbol für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit (Äpfel der * Hesperiden). Auch die altnordische Göttin Iduna hütete Äpfel, die ewige Jugend verliehen. Im keltischen Sagenkreis war der Apfel Symbol für Erkenntnis und überliefertes Wissen. Die Form der Äpfel wurde mit den weiblichen Brüsten verglichen, das Kerngehäuse (bei der Länge nach durchschnittenen Äpfeln), mit der Vulva. Der Apfel galt deshalb seit alters her als Symbol sinnlicher Reize und Begierden, im Zusammenhang mit der Versuchung von Adam und Eva im * Paradies durch die Schlange als Verkörperung der Erbsünde. Seit dem 11. Jh. ist der Apfel in der christlichen Symbolik auch Zeichen der Erlösung von der auf dem Sündenfall basierenden Erbsünde. In diesem Sinn wird der oft dargestellte Apfel in der Hand Marias gedeutet, ebenso die Äpfel am weihnachtlichen Christbaum. Auf * Stillleben versinnbildlicht ein Wurm oder eine Fliege in Verbindung mit einem Apfel die heilsgeschichtliche Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse. Der * Reichsapfel verkörpert als Teil der * Insignien die Erdkugel. Er ist ein Symbol der Herrscherwürde." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Erdbeerblüten und Erdbeerfrüchte, mariologische Pflanze und Paradiesfrucht (Speise kleiner Kinder im * Paradies). Wie das Veilchen Symbol für Bescheidenheit und Demut der Rechtschaffenen. Die Früchte symbolisieren manchmal auch sinnliches Verlangen, wie beispielsweise im "Garten der Lüste" des niederländischen Malers Hieronymus Bosch.
Erdkugel, Symbol für die Schöpfung. In Form des * Reichsapfels Zeichen für den Landbesitz von Herrschern." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Feige, wegen der vielen Früchte des Feigenbaums und der drei möglichen Ernten pro Jahr ist die Feige einerseits Symbol des Überflusses und der Fruchtbarkeit, anderseits auch Sinnbild für geringen Wert ("keine Feige wert sein"). Da der an kargen Boden gewohnte Feigenbaum bei Bewässerung eher weniger als mehr Früchte trägt, versinnbildlicht er auch die Undankbarkeit. In der Antike war der Feigenbaum seiner Fruchtbarkeit wegen * Dionysos geweiht. " (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Granatapfel, von lat. granatus, "gekörnt", wie andere Früchte mit zahlreichen Samen und Kernen (Kürbis) altes Liebes- und Fruchtbarkeits-Symbol In der Antike war der Granatapfel * Aphrodite geweiht und zählte zu den Attributen von Vegetationsgottheiten (* Persephone). Beliebt war das Granatapfelmotiv auch im alten Ägypten sowie in China (* Zwiebelmuster). In Westeuropa ist das Sujet sowohl in naturalistischer als auch in stilisierter Form bekannt, z. B. in Verbindung mit Maria und dem Jesuskind. Im AT war der Granatapfel ein Zeichen göttlichen Segens (lebensspendender Kraft), alte Kirchenschriften sahen in ihm eine * Allegorie der Kirche, die Samen wurden als Symbol für die Fülle der Mysterien und die große Anzahl der für den Glauben gestorbenen * Märtyrer angesehen. Im MA galt der Granatapfel als Symbol für die * Auferstehung Christi." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Pfirsich, die schon im 1. Jh. n. Chr. aus dem Orient importierte Frucht galt noch im 17. Jh. in Europa als eine Untergattung des Apfels, wie auch sein bot. Name "malum persicum" (persischer Apfel), zu erkennen gibt. Dementsprechend übertrug sich der Symbolgehalt des Apfels teilweise auch auf den Pfirsich. In China und Japan galt der Pfirsichbaum wegen seiner frühen Blüte als Symbol des Frühlings. Pfirsichblüten waren in China auch ein Sinnbild für Mädchen; deren Pubertät wurde "Pfirsichblüten-Verwirrtheit" genannt. Die Frucht selbst galt in China sowohl als Verkörperung des Weiblichen als auch als Symbol für Langlebigkeit und Unsterblichkeit." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Pflaume, im Fernen Osten Symbol für Frühling, Jugend und Reinheit, da der Baum blüht, noch bevor die Blätter ausgebildet sind. Im Abendland gilt die Pflaume wegen der prallen, an einer Seite spaltenförmig eingezogenen Frucht seit alters her als verstecktes Symbol der weiblichen Sexualität." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Quitte, im Altertum Fruchtbarkeitssymbol. Sie war * Dionysos und * Venus geweiht und diente auch als Brautspeise." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Trauben, im Hinblick auf den daraus zu kelternden Wein Symbol für die * Eucharistie (Erlösung durch das Blut Christi). Eine an einer Stange zwischen zwei Männern getragene riesige Traube gilt als Symbol des Überflusses (vgl. * Kaleb)." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)
"Zitrone, im Gegensatz zum Zuckerwerk Symbol der Mäßigkeit (* Temperantia), sie gilt aber auch als Symbol für Missgeschick, als "Säure des Lebens"." (http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_8834.html)

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