
Aldemir Martins ist am 8. November 1922 in Ingazeiras, CE geboren. Als Sohn eines Bahnbeamten Miguel Souza Martins und Raimunda Costa Martins kam er in seiner Kindheit viel herum. Erst als er 11 Jahre alt war ließ sich die Familie in Guaiuba bei Fortaleza nieder.
Nachdem er die Militärschule "Colégio Militar" und das Gymnasium "Ateneu São José" beendete und infolge seiner herausragenden Zeichen- und Malkünsten schon lokale Berühmheit erlangte, wurde er 1941 zum Kriegsdienst "Exército Nacional" eingezogen. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges blieb er im Militärdienst. In dieser Zeit zeichnete er eine Luftkarte "mapa aerofotogramétrico de Fortaleza" von Fortaleza und gewann damit einen Preis. Frei vom Militär widmete er sich vermehrt künstlerischen Aktivitäten. Wie auch Nice Firmeza trat er der SCAP (Sociedade Cearense de Artes Plásticas) und der Künstlergruppe ARTYS bei, die sich aus der SCAP entwickelte. In dieser Zeit lernte er Paulo Emilio Salles Gomes aus Sao Paulo kennen. Dieser erwarb, bei einem Aufenthalt in Ceará, eine Arbeit von Martins und entdeckte das außerodentliche Talent des jungen Künstlers. Draufhin riet er Martins in die brasilianischen Großstädte Rio oder Sao Paulo zu ziehen, um den aktuellen Entwicklungen in der Kunst näher zu sein. Entschlossen, interessiert und motiviert beschloss Martins noch im gleichen Jahr (1945) seinen Horizont zu erweitern und nach Rio de Janeiro zu reisen. Dort empfing ihn sein Freund Antonio Bandeira, welcher kurz vor ihm nach Rio gezogen war. In den folgenden Monaten gewan Bandeiras einen Preis und durfte sich in Europa weiterbilden. Martins fühlte sich in Rio ein wenig isoliert und folgte einer Einladung von Salles Gomes nach Sao Paulo. Er zog in eine ruhige Straße in Sao Paulo und blieb dort bis an sein Lebensende wohnhaft.
Es folgten Jahre der Anpassung an die Großstädte und bald auch der Auszeichnungen in Brasilien und im Ausland. Immer lebhaft, lustig, gesprächig, menschlich und hilfsbereit integrierte er sich schnell in die Künstlerkreise in Rio/São Paulo. Wie auch andere Künstler versuchte er sich gegen die großen europäischen Einflüsse zu positionieren. 1947, gewann er den dritten Preis in einem Wettbewerb einer Ausstellung "19 pintores”, in der Jury befanden sich unter anderem Größen wie Lasar Segall, Anita Malfatti e Emiliano Di Cavalcanti. 1949, besuchte er ein Kunsthistorisches Seminar von Prof. Pietro Maria Bardi. Im folgendem Jahr besuchte einen Grafikkurs, unter der Leitung von Poty Lazzarotto an der MASP. Danach räumte er verschiedenste Preise ab. Auf der ersten "Bienal de São Paulo" 1951 gewann er den einzigen Grafikpreis, auf der zweiten 1953, den "Prêmio Nadir Figueiredo SA" und auf der dritten 1955 den Preis des besten Grafikers.
1956, errang er die größte internationale Auszeichnung seiner Karriere aud der "XVIII Bienal de Veneza" Biennale in Venedig. Er erhielt den "Presidente Del Consiglio dei Ministri”, als bester internationaler Grafiker. Dieser Preis war damals eine große Errungenschaft in Bezug auf die bisherigen Preise lateinamerikanischer Künstler.
Nach vielen Ausstellungen in Italien began sich Martins für den Film und die Literatur zu interessieren. Er verfilmte das Stück "Lampião" von Raquel de Queiroz.
1959 gewann er eine Europareise und verbrachte mit seiner Frau Cora Pabst und seiner Tocher Mariana eine schaffensreiche Zeit in Rom und anderen großen europäischen Städten. Sein Sohn Perdro verfolgte andere Interessen und war bei der Europareise nicht dabei. 1966, war er in London zur Fußball WM und war frustriert über die brasilianische Auswahl.
Aldemir machte erste Erfahrungen mit Acryl einer bis dahin unbekanntem Malmitttel in Brasilien. 1988, nahm er die Einladung der chinesischen Regierung an und beteiligte sich an Projekten in der "Galeria de Belas Artes da China" zusammen mit Rubens Matuck.
Aldemir war ein Künstler mit vielen Talenten und Interessen. Immer an neuen Tendenzen interessiert, unruhig auf der Suche nach Neuem. Er war nicht nur bildender Künstler sondern auch im Bereich des Produktdesigns, Wohndesigns und der Buchillustration tätig. Martins ist als Maler und Grafiker mit seinen Themen, wie dem Nordosten, Tieren und Frauen weltweit bekannt geworden.
Im Juni 2005 gab ihm das "Museo de Arte de Sao Paulo" eine große Retrospektive mit insgesamt 192 Werken, die in folgenden Gruppierungen eingeordnet wurden "Die ersten Jahre", "Tiere", "menschliche Figuren" und "Stillleben und Landschaften".
Zu einem Kinderbuch von Jorge Amado "Bola Fura-Redes und der Torhüter", indem es um einen berühmten Fußball und einen ungeschickten Torhüter geht, fertigte Martins die Illustrationen an.


Aldemir Martins
Marinha
80 x 100
Acryl auf Leinwand
http://www.pinturabrasileira.com/artistas.asp?cod=3&in=1Linksammlung zu Aldemir Martins:
http://www.itaucultural.org.br/aldemirmartins/http://www.baobabbooks.ch/www/index.cfm?fuseaction=baobab.view&id=3&key=23http://masp.uol.com.br/exposicoes/2005/aldemirmartinsretrospectiva/