Montag, 19. Februar 2007

Die Frucht in der brasil- europäischen Kunstgeschichte

Als Cabral 1500 Brasilien entdeckte befindet sich Europa in der später bezeichneten Kunstepoche der Renaissance, der Wiedergeburt der Antike. Entdeckungen der Welt und des Menschen beschäftigen die Maler der Zeit. Etwa glecihzeitig wenden sich die Manieristen gegen die perpektivisch ausgeklügelten und ausgewogenen Werke der Renaissance. Sie zeigen "verzerrte Perspektiven und übersteigerte Raumkonstruktionen, grelle, kontrastreiche Farben oder Menschen mit langgezogenen Gliedmaßen" (Kunstblock, 2002?, 26). Guiseppe Arcimboldo poträtiert mit Obst und Gemüse. Interessant ist, dass zum Beispiel das Porträt von Rudolf II als Vertumnus (römischer Gott der Vegetation) "keinesfalls als Karrikatur gedacht war" (Julia von Klot in Am Anfang war der Apfel, 2003, 17), sondern eher auf die Leidenschaft der Person an der Gärtnerei , der Zucht einheimischer und exotischer Früchte verweist (vgl. Julia von Klot in Am Anfang war der Apfel, 2003, 17). Bei genauen Hinsehen entdeckt man aber bei den Bildern von Arcimboldo noch keine exotischen, sondern nur europäische Früchte. Anders ist dies natürlich in den wenig später entstanden Bildern von Eckhout, der in der Gefolgschaft von Nassau nach Brasilien reiste. (...) und den kurz darauf entstandenen Tappisierien, die Elemnte von Eckhout, besonders die Flora und Fauna in ihre Motive aufnahmen. Eckhouts Bilder wurden übrigens damals nicht als Kunst, sondern als Bilddokumente verstanden. Als Kunst feierte man zum Beispiel die Deckenfresken von Tiepolo, in denen die Ureinwohner Amerikas in treuer Untergebgenheit Europas dargestellt werden.
"Der Aufstieg der holländischen Republik war das bedeutsamste Ereignis in der europäischen Geschichte des 17. Jahrhunderts" (Honour, Fleming, 1982, 527). Gleichzeitig zerfiel die Macht Spaniens und Portugals und in Deutschland herrschte von 1618-1648 der Dreißigjährige Krieg.
1633 entstand das "Stilleben mit Zitronen, Orangen und einer Rose" von einem bedeutendem Fruchtestilllebenmaler der Zeit, Francisco de Zurbarán aus Spanien. Bei den Zitronen links im Bild auf einem Teller handelt es sich um Zitronatzitronen, deshalb sind sie auch größer dargestellt als die Orangen in dem Weidenkörbchen. Als Betrachter meint man die Früchte aus den Bild herausnehmen zu können so täuschend echt ist ihre Farbe und ihre räumliche Wirkung. (vgl. Julia von Klot in Am Anfang war der Apfel, 2003, 25).

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